Der Journalist der Website 444 Dániel Ács drehte einen Film über Atrozitäten, die die Pfeilkreuzler während der Belagerung von Budapest 1944–45 begangen hatten.(1)
Der Film löste in den Kreisen der Erforscher dieser Epoche eine heftige Kritik aus.
Besonders widersprüchlich waren die Feststellungen, die der Militärhistoriker und Publizist Krisztián Ungváry im Film äußerte.
Ungváry behauptete, nach 1948 hätte die systematische Verfolgung der Pfeilkreuzler nachgelassen. Ferner war er der Meinung, die (jüdische) Bevölkerung von Budapest sei nicht von einer fremden Macht, d.h. den Deutschen, sondern grundsätzlich von den Pfeilkreuzern ermordet worden.(2)
Diese Behauptungen wurden wiederum von den Holokaust-Forschern László Karsai und Áron Máthé heftig diskutiert.
Karsai stellte fest, dass „die Pfeilkreuzler, die tatsächlich etwas begangen hatten, im Laufe der vor Staatsanwaltschaften und Gerichten 1945–1948 geführten Verfahren bereits zu Rechenschaft gezogen worden waren”.(3)
Máthé fügte hinzu, dass „obwohl in Budapest in den Atrozitäten gegen die Verfolgten in erster Linie die Pfeilkreuzler tonangebend waren, wurden solche auch von den Deutschen durchgeführt. Ein solcher Fall war u.a. das „Kleine Warschau” im VIII. Stadtbezirk von Budapest, d.h. die Reaktion auf die Ereignisse der Tage nach dem 15. Oktober 1944.(4)
Die Stiftung Tett és Védelem [Tat und Verteidigung], eine ungarisch-jüdische Zivilorganisation, die gegen den Antisemitismus kämpft, äußerte sich bereits früher kritisch gegen „die feindliche Behandlung von Israel” von Seiten der 444.(5)
Ungváry bezeichnete früher die nationalsozialistischen deutschen Soldaten, die Budapest gegen die sowjetischen Befreier verteidigten, als „tatsächliche Helden”.(6)
Im April 2018 wurde Ungváry gefragt, ob es seiner Meinung nach akzeptabel sei, wenn Leute für die neonazistische Partei Jobbik stimmen, um Ministerpräsidenten Viktor Orbán zu besiegen.
Damals antwortete Ungváry folgendes: „(…) ich glaube, dass die Wähler, die sich für die Demokratie verantwortlich fühlen, ihre Aversion bekämpfen müssen, und wenn Jobbik in ihren Wahlkreisen eine Chance zum Sieg (über die regierende Partei) hat, so müssen sie Jobbik wählen”.(7)
Die rechtsradikale Partei Jobbik wurde damals vom bekannten Antisemiten und Rassisten Gábor Vona geführt.
Quellen:
(1) https://www.youtube.com/watch?v=4ygZB1MTRR4
(2) https://www.youtube.com/watch?v=4ygZB1MTRR4
(3) https://neokohn.hu/2021/02/09/kemeny-torteneszi-kritikak-erik-a-444-turulszobor-filmjet
(4) https://neokohn.hu/2021/02/09/kemeny-torteneszi-kritikak-erik-a-444-turulszobor-filmjet
(5) https://tev.hu/tovabb-erosodo-izrael-ellenes-sztereotipiak-a-hazai-progressziv-sajtoban/
(6) https://mandiner.hu/cikk/20200131_gondolatok_ungvary_krisztian_hosok_a_budapesti_csata_nemet_katonai_elitje_cimu_konyve_kapcsan
(7) https://magyarnarancs.hu/publicisztika/a-sziv-es-az-esz-harcol-bennem-110207
Shoah Movie By News Portal 444 Under Attack By Holocaust Scholars